Projekte

LIFE20

Artenschutzprojekt LIFE20 NAT_AT_000049| LIFE NBI

2022-2028

Im Zeitraum von 2022 bis 2028 wird ein zweites LIFE-Projekt zur Wiederansiedlung des Waldrapp durchgeführt. Beteiligt sind zehn Partner aus vier Ländern (Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz), unter Leitung des Tiergarten Schönbrunn in Wien. Das Unternehmen Waldrappteam Conservation and Research ist mit dem Gesamtmanagement des Projektes und der Durchführung von fünf menschengeführten Migrationen zur Auswilderung von Jungvögeln beauftragt.

Zielsetzungen des Projektes sind insbesondere die weitere Vergrößerung der Population im Projektgebiet auf ≥357 migrierende Individuen, um die errechnete Mindestgröße für eine selbständig überlebensfähige Population zu überschreiten. Dazu sollen vier neue Brutkolonien gegründet werden, die sich sowohl nördlich als auch südlich der Alpen befinden.

Die Verluste durch illegale Jagd sollen von rund 31 % aller Verluste in Italien vor Beginn des Projekts auf unter 25 reduziert werden. Die Verluste durch Stromschlag an Mittelspannungsmasten sollen von derzeit 45 % aller Verluste auf unter 38 % reduziert werden. Dazu sind umfangreiche internationale Kampagnen mit dem Waldrapp als Flagship-Spezies sowie die Nachrüstung von zirka 160 ungesicherten Strommasten in Österreich vorgesehen.

Weiters ist die Schaffung von Synergien mit Politikbereichen zum Schutz von Lebensräumen sowie die Initiierung einer Neubewertung des Waldrappe-Status in der europäischen Roten Liste (derzeit als regional ausgestorben aufgeführt) geplant.

Zudem werden Transfer- und Replikationsmaßnahmen durchgeführt, unter anderem in Form von jährlichen Networking-Treffen im Tiergarten Schönbrunn und von drei Replikationsworkshops zu innovativen Methoden des Projektes.

Partner

LIFE12

Artenschutzprojekt LIFE+12-BIO_AT_000143 | LIFE Northern Bald Ibis

2014-2019 (finalisiert)

Im Zeitraum von 2014 bis 2019 wurde ein erstes LIFE-Projekt durchgeführt. Beteiligt waren sieben Partner aus drei Ländern (Österreich, Deutschland, Italien) unter Leitung des österreichischen Förderverein Waldrappteam (ZVR 017715608). Das Unternehmen Waldrappteam Conservation and Research war mit dem Gesamtmanagement und der Auswilderung von Jungvögeln im Rahmen von menschengeführten Migrationen beauftragt.

Ende 2019 bestand die ausgewilderte, migrierende Population aus 142 Individuen, aufgeteilt auf die drei Brutkolonien Burghausen (Bayern), Kuchl (Land Salzburg) und Überlingen am Bodensee (Baden-Württemberg). Das gemeinsame Wintergebiet ist die WWF Oasi Laguna di Orbetello in der Toskana (Italien). Die Reproduktionsrate in den Kolonien Kuchl und Burghausen nahm im Projektzeitraum stetig zu. 2019 wurden in den beiden Brutgebieten Burghausen und Kuchl insgesamt 37 Küken flügge.

Das Waldrappteam führte sechs menschengeleitete Migrationen durch, ausgehend von den drei Brutkolonien in Deutschland und Österreich und mit dem Überwinterungsgebiete in der Toskana als Ziel. Dabei wurden insgesamt 162 Jungvögel auszuwildern.  

Durch Projektmaßnahmen konnte die Verlustrate durch illegale Abschüsse in Italien um rund 50 % verringert werden.

Mit rund 1.000 Presseartikeln und rund 60 Fernsehbeiträgen erhielt das Projekt eine beachtliche internationale Medienberichterstattung. Das Projektteam veröffentlichte zudem eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften.

Partner

FWF P30620

FWF-Forschungsprojekt Kosten und Nutzen des Formationsfluges von Vögeln (P 30620)

2018 – 2021 (finalisiert)

Seit langem wird angenommen, dass die Hauptfunktion des Formationsflugs darin besteht Energie zu sparen, indem sie den vom vorausfliegenden Vogel erzeugten Aufwind nutzen. Diese Annahme wird in der Literatur oft als gesicherte Tatsache darstellen, obwohl sie bislang primär nur durch theoretische Modelle und Simulationen gestützt wurde, während empirische Daten mangels adäquater technischer Möglichkeiten weitgehend fehlten. Das Unternehmen Waldrappteam Conservation and Research erforscht im Rahmen der menschengführten Migration in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern seit vielen Jahren den Formationsflug bei Waldrappen. Eine direkte Evidenz für die Energiespar-Hypothese fehlte allerdings weiterhin. Energetische Messungen während der Migrationsflüge waren daher eine wesentliche Zielsetzung des Forschungsprojektes. Darüber hinaus wurde untersucht, durch welche Mechanismen eine stabile Kooperation während des Formationsfluges gewährleistet ist.

Kooperationspartner

FWF P20633

FWF-Forschungsprojekt zur Flugphysiologie ziehender Waldrappe (P 20633)

2008 – 2011 (finalisiert)

In diesem abgeschlossenen Forschungsprojekt wurde die Physiologie des Vogelzugs im freien Flug am Beispiel des Waldrapps untersuchen. Dafür wurden physiologische Untersuchungen während der menschengeführten Migration durchgeführt, um zu einem besseren Verständnis der Physiologie und Energetik des Fluges migrierender Vögel zu gelangen.

Kooperationspartner